Über DiSoJu

Digitale Souveränität Jugendlicher

Die Nachwuchsforschungsgruppe (NFG) bearbeitet den Begriff der digitalen Souveränität im Hinblick auf seine Eignung zur Übertragung auf Menschen (zur vielseitigen Verwendung digitaler Souveränität siehe Müller et al. 2022a). Die NFG nutzt digitale Souveränität dabei als einen Zugang zur Analyse von Mensch-Medien-Konstellationen und geht der Frage nach, ob bzw. inwiefern (relative) Souveränität vor dem Hintergrund von Digitalität möglich ist. Digitale Souveränität wird somit nicht als erreichbarer oder zu erreichender Zustand von Individuen konzipiert. Im Projektverlauf arbeitet die NFG ein theoretisch wie empirisch tragfähiges Konzept digitaler Souveränität aus. Fragen nach Souveränität entfalten sich in soziomedialen Praktiken, die in Mensch-Medien-Konstellationen (unter Beteiligung von Menschen, aber auch Artefakten, Algorithmen, etc.) hervorgebracht werden (Müller et al. 2022b). Die hier bedeutsamen Machtdynamiken werden über die Analysedimension einer relativen Souveränität – als verteilte Handlungsmacht relationaler Subjekte – adressiert. Als sensibilisierende Konzepte werden praxistheoretische Perspektiven sowie der Ansatz kommunikativer Figurationen herangezogen. Die NFG stellt soziomediale Praktiken Jugendlicher ins Zentrum ihrer Analysen. Sie erforscht diese explorativ mittels fokussierter Medienethnographien. Im Rahmen eines Mixed-Method-Ansatzes werden die dabei gewonnenen Erkenntnisse durch Interviews mit pädagogischen Fachkräften und Eltern angereichert sowie in einer repräsentativen Studie validiert.


Müller, J., Tischer, M., Thumel, M. & Petschner, P. (2022a). Unboxing digitale Souveränität. Ein Scoping Review zu digitaler Souveränität von Individuen. Medienimpulse, 60(4). 

Müller, J., Petschner, P., Tischer, M. & Thumel, M. (2022b). Digitale Souveränität relational denken: Zur Analyse von Souveränität in Mensch-Medien-Konstellationen. merzWissenschaft(6), 103–113.